Wein und Käse – ein Feuerwerk für den Gaumen

Erlesener Käse und dazu der passende Wein ist ein idealer Aperitif vor einem opulenten Mahl. Die Geschmacksnuancen des Käses werden durch den richtigen Wein erst zu einem vollwertigen Geschmackserlebnis in Mund und am Gaumen. Speziell in der kalten Jahreszeit bieten sich Speisen wie Raclette oder Käsefondue par excellence an, um die Abende kulinarisch und vor allem gemütlich zu genießen. Im Sommer erfrischt eine kleine Käsejause mit Wein und macht Lust auf mehr Kulinarik. In unserem Ratgeber gehen wir auf diese himmlische Kombination näher ein.

Welche guten Käse- und Wein-Tipps gibt es?

Für die Kombination aus Käse und Wein gibt es im Prinzip keine festgefahrenen Regeln zu befolgen. Ein Käsekenner kann eine Geschmackskombination aus einem bestimmten Käse mit Wein als einen göttlichen Genuss empfinden, während ein anderer Käseliebhaber dieselbe Kombination als eine seltsame Kombination von Aromen empfindet. Unsere wertvollen Tipps sind nur ein Guide aber keine festgelegten Gesetze!

Tipp Nr. 1: Das Aroma nicht erschlagen

  • Der Käsegeschmack sollte die Geschmacksnuancen des Weins nicht überdecken oder gar erschlagen. Zwischen Wein und Käse sollte eine natürliche Harmonie und Ausgewogenheit herrschen. Zu mildem Käse harmoniert ein milder Wein besser, als ein sehr kräftiger Wein. Wenn es eine fein-würzige Käsesorte sein darf, passt am besten ein Wein mit dezenter Geschmacksnote. Kräftig-würzige Käsesorten gehen mit geschmacksintensiven Weinsorten sehr in Resonanz. Je gereifter und kräftiger der Käse ist, desto stärker und Karat voller darf der Wein ausfallen.
  • Will man mit Säure und Süße spielen, sollten sich der Käse und der Wein nicht zu konform sein. Kontraste setzen erzeugt spannende Geschmackskombinationen. Ein säuerlicher Wein passt gut zu einem süßlichen Käse. In Sachen Aromen sollten Käse und Wein komplementär sein. So harmonieren fruchtige Käsearomen mit fruchtigen Weinsorten.
  • Wenn mehrere Käsesorten fein auf einem schönen Käseteller drapiert und serviert werden, sollte sich der Wein an der kräftigsten Käsesorte (Blauschimmelkäse) orientieren.

Tipp Nr. 2: Welche Käse-Wein-Klassiker gibt es?

Frischkäse:

Frischkäse harmoniert mit halbtrockenem, fruchtigen Weißwein, sowie Riesling, Champagner oder Prosecco. Möglich sind auch Roséweinsorten.

Junger Ziegenkäse:

Zu jungem Ziegenkäse wird am besten ein Weißwein, Roséwein oder ein Rotwein gereicht.

Gereifter Ziegenkäse:

Gereifter Ziegenkäse harmoniert am besten mit einem edlen Chardonnay

Weichkäse mit Edelpilz:

Dazu reicht man entweder Burgunder oder Chardonnay

Blauschimmelkäse:

Blauschimmelkäse entfaltet sein volles Potenzial mit Sherry, Portwein oder Burgunder

Milder Schnittkäse:

Um milden Schnittkäse vollauf genießen zu können, trinkt man idealerweise einen fruchtigen Riesling oder einen milden Spätburgunder

Würziger Hartkäse:

Der würzige Hartkäse, in Kombination mit reifen und fruchtigen Weißweinen, Roséweinen oder leichten Rotweinen wird zu einem Feuerwerk am Gaumen.

Sauermilchkäse:

Sauermilchkäse geht am besten mit Apfelwein und Cider in Resonanz.

Tipp Nr. 3: Welcher Wein passt zu Raclette?

Zum Raclette empfiehlt sich ein trockener Grauburgunder. Der mittelschwere Grauburgunder weist eine dezente Säure und einen Geschmack von Mandeln und Birnen auf. Er harmoniert vorzüglich mit dem Raclettekäse. Wenn die Wahl auf einen Rotwein fällt, sollte es ein Lemberger als Alternative zu Merlot oder Cabernet sein.

Tipp Nr. 4: Weinauswahl zum Hartkäse

Wer hätte gedacht, dass Käsesoren wie Manchego, Parmigiano oder Comté warm gepresste Käsesorten sind und eine extrem lange Reifezeit genießen? Dadurch sind diese Käsesorten besonders fetthaltig und salzig. Diese Käsesorten binden das, im Rotwein enthaltene Tannin (Gerbstoff). Aus diesem Grunde ist es empfehlenswert, zu warm gepresstem Hartkäse einen temperamentvollen Rotwein zu reichen. Infrage kommt vor allem der vollmundige Chianti oder der intensiv konzipierte Rioja.

Wer gerne Manchego genießt, macht mit einem Tempranillo alles richtig. Der Comtè Käse liefert mit dem klassischen und bekannten Chardonnay, der ein intensives Aroma versprüht, ein Duett der Extraklasse. Weißburgunder oder Grauburgunder haben typisch süßlich-nussige Geschmacksaromen, die mit warm gepressten Hartkäsesorten auf die Perfektion harmonieren. Wer ein ganz besonders genussvolles Erlebnis experimentieren möchte, versucht Parmigiano und genießt dazu einen herausragenden Champagner.

Tipp Nr. 5: Gute Weine zu Rotkulturenkäse

Darunter fallen vor allem Käsesorten wie:

  • Appenzeller
  • Tilsiter
  • Alter Schwede
  • Alt-Mecklenburger

All diese Käsesorten zeichnen sich durch ein vollmundig-würziges Geschmacksaroma mit sehr intensivem Abgang aus. Die kräftigen Käsesorten gehen am besten mit kräftigen Weinsorten in Resonanz. Dazu zählen:

  • der klassische Spätburgunder
  • der schwere Bordeaux
  • der Cote du Rhone
  • der fruchtige Vin Jaune

Neben den aufgezählten Käsesorten gibt es noch Weichkäse mit Rotkulturen. Dazu zählen der Saint Albray, der Chaumes und Munster. Diese Käsesorten harmonieren par excellence mit fruchtigen und gehaltvollen Rot- und Weißweinen. Zu diesen Weichkäsesorten ist es indiziert, trockenen und halbtrockenen Riesling, einen köstlichen Grauburgunder, einen kräftigen Rioja, Burgunder oder Regent aber auch einen gereiften Pinot zu servieren.

Fazit

Wein ist nicht gleich Wein und Käse ist nicht gleich Käse. Je reifer der Wein, desto intensiver nimmt ihn unser Gaumen wahr. Je würziger und kräftiger der Käse, umso kraftvoller sollte der Wein sein, der dazu gereicht wird. Je nachdem, welchen Käse man serviert, passen Rot- und Weißweine gleichermaßen.